[KÖRPERSPRACHE] Da sehr viele auf “Verfuehren-Befriedigen.de” kommen, um etwas über das Thema “Körpersprache” zu erfahren, schreibe ich hiermit einen gigantische Artikel darüber, um euch bestmöglich zu helfen.
Körpersprache: Einleitung – Wie du die Macht der Körpersprache für dich benutzt!
Die meisten Menschen sind sich garnicht im Klaren, welche Macht sie mit einer kontrollierten Körpersprache hätten. Aber welche Vorteile hat der, der die Elemente der Körpersprache kennt? Hier sind einige davon:
- man kann Andere beim lügen besser erwischen: denn mit der Körpersprache zu lügen, ist schwieriger, als mit Worten
- man kann selber viel besser und glaubhafter lügen, wann man seine Körpersprache bewusst und gezielt einsetzt
- die Anzahl der Missverständnisse wird geringer, da man das Gesagte des Anderen besser deuten kann (dieses gilt vor allem bei der Mann-Frau-Gesprächen)
- wenn man seine eigene Körpersprache beobachtet, kann man über sich selbst mehr erfahren
- man kann der Anschein erwecken, mehr Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein zu haben (was zB. beim Flirten oder im geschäftlichen Leben sehr wichtig und hilfreich ist)
- man kann besser erahnen, ob man dem/der Gesprächspartner/-in gefällt oder nicht
- die Kunst jemanden zu beeinflussen wird auch leichter
- u.s.w.
Die Körpersprache hat 3 Kategorien:
1. negativ
2. neutral
3. positiv
Diese senden wir in Wirklichkeit mit Folgenden:
Körperhaltung, Gesicht, Hände/Arme, Füße/Beine
Eine kleine Liste der eindeutigsten Gesten liste ich Ihnen hier auf:
Kopf:
– etwas nach oben: selbstbewusst
– nach unten: depressiv, nachdenklich, ängstlich, lügend
– zur Seite: interessiert
– halten: müde, Langeweile haben
Augen:
– blinzeln: nervös
– kaum Augenkontakt haltend: kein Selbstbewusstsein, ängstlich, lügend
– unter den Wimpern schauen: bescheiden, ängstlich, flirtend
Mund:
– offen: überraschend, schockierend
– Hand vor dem Mund: lügend (bei Kindern sehr gut zu beobachten)
Hände und Arme:
– verschränkt: unsicher
– Faust: aggressiv
– Hände hinter dem Kopf: selbstsicher, mächtig, lässig
– offene Handflächen: offen, ehrlich
Füße und Beine:
– nah beieinander beim Stehen: unsicher, ängstlich, kein Selbstbewusstsein
– weit auseinander beim Stehen: selbstsicher (etwa 35 Grad, also nicht übertreiben!)
Sonstiges:
– im Flur oder auf dem Gehweg auf der Seite gehen: unsicher, kein Selbstbewusstsein, ängstlich
– leise sprechen: unsicher, kein Selbstbewusstsein, ängstlich, Angst vor Blamage
Das Problem ist aber, dass es nicht reicht nur 1 Geste zu beachten – man muss so viele wie möglich erkennen, um die Zeichen des anderen besser zu deuten. Und bei einem selbst muss man so viele Gesten wie nur möglich verändern, damit der Effekt wirkungsvoll wird – natürlich geht das nicht von heute auf morgen, denn auch hier gilt: Übung macht den Meister!
Den Anschein erwecken viel Selbstbewusstsein zu haben:
– auf dem Gehweg immer in der Mitte gehen, und NUR (wirklich NUR!) den Leuten ausweichen, die auf dich richtig angsteinflößend wirken (nagut, ein paar andere Ausnahmen gibt es auch, darauf sollte man aber schon selber gekommen sein. zB. alten Damen/Herren, schwangeren, Behinderten, Leuten mit einem Kinderwagen, uws.)
– Den Kopf nicht runterhängen lassen, sonder gerade aus, oder am Besten noch etwas höher (aber nicht zu hoch, denn das gilt schon als arrogant)
– Beine breit machen (nein, nicht im perversen Sinne…) beim Stehen
– dem Gesprächspartner in die Augen schauen (nicht anstarren, nur schauen)
– lauter sprechen
Zum Lügen ein kleiner Tipp am Rande: will man lügen, sollte man es aus so einer weiten Entfernung machen, wie man nur kann – am leichtesten ist es beim telefonieren, da man da seine Körpersprache garnicht verändern muss.
Körpersprache: Hände und Arme
Neben dem Gesicht (Mimik) sind die Hände und Arme (Gestik) die ausdrucksstärksten Teile des Körpers. Im Gegensatz zur Mimik ist die Gestik aber viel schwieriger bewusst unterzudrücken und zu kontrollieren.
Die linke Hand wird von der rechten, und die rechte Hand von der linken Hirnhälfte gesteuert. Beiden Händen kann man deshalb gewisse Denkprozesse zuordnen. Die linke Hand nennt man die „Gefühlshand”, da die rechte Hirnhälfte sich eher mit Gefühlen beschäftigt (irrationale, kreative Gedanken). Die rechte Hand wird oft benutzt, wenn jemand gerade logisch oder rational denkt (zB. beim starken Nachdenken Trommeln auf dem Tisch (diese Gestik kann aber auch auf Ungeduld hindeuten)).
Des weiteren wirken Gespräche mit Gestiken viel interessanter und bunter. Wenn jemand spricht und dabei die Händen immer nach unten hängend oder in den Hosentaschen hat, wird sein Gesagtes etwas langweiliger, was natürlich unvorteilhaft ist.
Sehen wir uns die eindeutigsten Gestiken an:
- jemandem auf die Schulter klopfen: hier gibt es 2 Arten:
- von oben auf die Schultern klopfen: dieses sagt etwas aus, wie „Gut gemacht! Fast so gut, wie ich es hätte machen können.” oder „Gut gemacht, Kleiner.”. Diese Geste ist dominant und gibt dem Gesprächspartner, dem wir auf die Schultern geklopft haben das Gefühl, dass er unter uns steht.
- Hand auf den Rücken/Arm legen: im Gegensatz zum vorigen wird dieses vom Gesprächspartner positiv empfunden, da dieses auf die Umarmung deutet.
- Arme verschränkt vor dem Körper: Man glaubt, dass sich unsere Vorfahren mit dem verschränken der Arme die Bauchdecke und das Herz geschützt haben. Vielleicht deshalb funktioniert diese Gestik heute als Schutzfunktion, wenn uns jemand mit Worten angreift oder wir uns unwohl fühlen. Deshalb ist diese eine negative Gestik, und sollte möglichst unterdrückt werden (wenn ihr also merkt, dass ihr gerade eure Arme vor eurem Körper verschränkt habt, öffnet eure Arme!).
Natürlich gibt es Ausnahmen, in denen diese Gestik „erlaubt” ist: zB. wird das Verschränken der Arme auch zum Schutz gegen Kälte gebraucht, denn so die Gesamtfläche unseres Körpers verringert und weniger Wärme abgegeben wird. Und auch kann das Verschränken der Arme auf Aufmerksamkeit deuten, denn oft tun wird dieses, wenn wir jemandem zuhören und uns ihm entgegenbeugen. - offene Hand: wer seine Handinnenfläche zeigt, wirkt glaubhafter und schenkt Vertrauen. Wahrscheinlich kommt das daher, dass unsere Handfläche etwa doppelt so sensibel und so verwundbar wie unser Handrücken ist. Dieses solltet ihr zum Beispiel beim Lügen benutzen, da ihr so die Chance erhöht, dass euch geglaubt wird.
- Hand vor dem Mund: Diese Gestik verrät, dass jemand lügt oder was er gerade gesagt hat, am liebsten sofort zurückziehen will. Man will damit verhindern, dass ein unüberlegtes Wort sagt. Also ist auch dieses eine negative Gestik.
- Hände auf den Hüften gestützt: Diese Gestik deutet meistens darauf hin, dass jemand darauf vorbereitet ist, sich verbal (mit Worten) zu Verteidigen.
- ausgestreckte Finger: Hiermit weisen wir jemanden zurecht. Diese Gestik symbolisiert wahrscheinlich eine Peitsche und ist arrogant beziehungsweise dominant, wirkt deshalb auch „Oberlehrerhaft”, weshalb es möglichst vermieden werden soll.
- Hände in den Taschen: hier scheiden sich die Meinungen: manche denken, dieses sei respektlos und daher negativ. Ich dagegen denke, dass dieses nicht korrekt ist. In vielen Fällen wird dieses eher als „cool und lässig” eingestuft. Doch der unheimliche Nachteil ist, dass man dann die Körpersprache der Hände vollkommen unterdrückt, weshalb man das Gesagte nicht so glaubhaft rüberbringen kann. Außerdem empfinde ich persönlich beim Gespräch meine Hände in den Hosentaschen eher als unbequem, denn so können nur die Schultern bewegt werden – die Hände und Arme nicht.
- Händeschütteln: viele schütteln sich die Hände bei der Begrüßung, doch die meisten wissen nicht, das auch dieses Signale der Körpersprache beinhaltet. Personen, die gleichberechtigt sind (also keiner von den beiden viel dominanter ist, als der andere), haben ihre Hände beim schütteln vertikal. Wenn eine der beiden viel dominanter als der andere ist, ist seine Hand oben (also er dreht seine Hand über die Hand des Anderen) und zeigt damit, dass ihm die andere Person untergeordnet ist (zB. hat der Untergeordnete weniger Selbstvertrauen).
Es gilt: Wenn ihr jemanden beeinflussen wollt, solltet ihr negative Signale so sehr vermeiden, wie es nur geht. Und die positiven Signale sollten möglichst verstärkt werden.
Leider sind die Menschen von dem Glaubenssatz „Eigenlob stinkt” geprägt, weshalb die unterbewusst negative körpersprachliche Signale verstärken und positive unterdrücken.
Also, versucht erst die negativen Gestiken zu lindern, und dann die positiven verstärken.
Ich möchte noch unbedingt betonen, dass die Signale der Körpersprache nie als einzelnes beurteilt werden dürfen. Ihr müsst immer so viele Signale wie möglich deuten – je mehr, desto besser könnt ihr die (wirklichen) Gedanken der Person herausfinden. Und genauso, wenn ihr eure Körpersprache zum Beispiel zum besseren manipulieren oder lügen bewusst kontrollieren wollt, solltet ihr möglichst viele Signale benutzen.
Körpersprache: Körperhaltung & Distanz)
Die Körperhaltung:
Mit der Körperhaltung kann man unter anderem Selbstbewusstsein, Interesse, Langeweile, Furcht, gute Laune und natürlich von diesen die Gegenteile signalisieren. Die Körperhaltung ist auch so mächtig, da sie einen riesigen Vorteil gegenüber von zB. Händen oder Fingern hat: man kann die Haltung auch aus einer größeren Entfernung erkennen.
Viele Gespräche fangen in der Form eines Dreiecks an (3 Personen bilden ein Dreieck). Mit der Zeit kann es vorkommen, dass 2 (zB. ein Mann und eine Frau, die anfangen miteinander zu flirten aus diesen 3 Personen den 3. “ausschließen” und diese beiden sich vollkommen dem anderen zuwenden. Damit deuten die beiden dem 3. unterbewusst an, dass er hier überflüssig ist (“Das 3. Rad am Fahrrad” :D), und so sollte man dann auch lieber die beiden in Ruhe lassen und andere Gesprächspartner suchen. Wenn wir sitzen, können wir uns zwar weniger Bewegen, als beim stehen, doch wir können unseren Oberkörper und Beine trotzdem drehen. So können 2 Menschen mit ihrer Körperhaltung und ihren Knien jemanden aus dem Dreieck ausschließen.
Zum Thema Selbstbewusstsein:
Selbstbewusste Menschen nehmen gerne viel Platz in Anspruch und Personen, die mit Selbstzweifel kämpfen, lieber weniger (weil sie sich für unwichtiger halten und meinen deshalb nicht viel Platz einnehmen zu dürfen). Des weiteren sollte man die Körperhaltung langsamer verändern: unruhiges herumdrehen des Oberkörpers weist auf Unsicherheit hin und sollte deshalb vermieden werden (“In der Ruhe liegt die Kraft”). Beim Sitzen sollte man sich auf keine Fall hilflos an der Armlehne festhalten, als würde man gleich vom Stuhl fallen, denn auch dieses zeigt Selbstbewusstseins-Mangel.
Distanz / Proxemik:
Kennt ihr auch Leute, die immer viel zu Nah an euch rankommen und ihr euch dabei unwohl fühlt? Ich leider schon, und mag es überhaupt nicht. Damit ihr nie zu solchen Leuten werdet, die keine Ahnung von der höflichen Abstandhaltung haben, kommen hier die verschiedenen Zonen und deren Abstand:
- intime Zone: unter 50 cm
Wenn 2 Personen sich in der Intimzone des anderen befinden, müssen sie sich schon sehr mögen, damit sie die Nähe des anderen ertragen können. Diese Zone hat im Gegensatz zu den restlichen die Eigenschaft, dass man den anderen auch berühren und sogar riechen kann. - persönliche Zone: von 50 cm bis 120 cm
50 cm bis 120 cm weit lassen wir Personen an uns ran, mit denen wir gut befreundet sind oder die zu unseren Familienmitgliedern gehören. Diese Entfernung ist die angenehmste um eine normale Konversation zu führen. - gesellschaftliche Zone: von 120 cm bis 360 cm
In der Distanz der 3. Zone lassen wir zB. Menschen, die wir mit “Sie” ansprechen, wie etwa unseren Chef oder unsere kaum-bekannten Kollegen. - öffentliche Zone: von 360 cm und weiter
Diese Zone bietet den Menschen genügend Sicherheit, um sich gut zu fühlen (deshalb wird sie auch “Flucht-Distanz” genannt). Bei einem so großen Abstand ist es erforderlich, die Stimme etwas anzuheben. Personen, die zB. einen Vortrag halten, begeben sich in die öffentliche Zone. Und von “wichtigen Menschen”, wie etwa hochrangigen Politikern, halten wir auch eine so große Distanz.
Das die Körpersprache in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich ist, ist kein Geheimnis. Auch die Distanz ist davon keine Ausnahme: Sehen wir zB. einem Deutschen und einem Japaner bei einem Gespräch zu, werden wir erkennen, dass die Intimzone des Japaners kleiner ist, und so auch die anderen Zonen bei ihm früher anfangen. Dieses führt dazu, dass der Japaner dem Deutschen immer etwas näher kommen will, doch dem Deutschen ist dieses unangenehm, und versucht deshalb nach hinten zu “fliehen”. Deshalb ist es keine schlechte Idee, sich über die Körpersprache des Zeil-Landes etwas schlau zu machen, bevor man eine Reise antritt.