[SQUIRTEN] Ich weiß, dass viele Männer von diesem Thema nicht unbedingt begeistert sind. Der Hauptgrund dafür liegt jedoch darin, dass sie die immense Macht unterschätzen, die man durch ein detailliertes Verständnis der Anatomie erlangen kann.
Mit diesem Wissen wirst du zum einen deutlich besser nachvollziehen können, WARUM eine bestimmte Technik erfolgreich war.
Zum anderen wird es dir zukünftig ermöglichen, nützliche Schlüsse zu ziehen: Wenn du beispielsweise drei Positionen ausprobierst, die bei deiner Partnerin gut funktionieren und alle denselben Bereich in ihrer Vagina stimulieren, wirst du den anatomischen Grund für die Wirksamkeit dieser Positionen selbst erkennen. Dadurch kannst du dir neue Methoden überlegen, die gezielt diesen Bereich ansprechen.
Genau so gehe ich bei Frauen vor: Ich versuche durch Fingern oder bestimmte Positionen, einen Punkt zu finden, dessen Stimulation der Frau besonders gefällt. Sobald ich einen solchen Punkt entdecke, denke ich darüber nach, welche weiteren Fingertechniken, Sexstellungen oder Sexspielzeuge ich verwenden kann, um genau diesen Bereich noch intensiver zu stimulieren. Mit ein wenig Kreativität lassen sich so viele weitere Methoden entwickeln, die genauso effektiv sind.
Vulva
ACHTUNG: Nur wenige Menschen wissen, was der Unterschied zwischen den Begriffen „VULVA“ und „VAGINA“ ist. Es gibt sogar Anleitungen von Männern, die Sex-Tipps geben, obwohl sie diesen Unterschied ebenfalls nicht kennen und die beiden Wörter fälschlicherweise als Synonyme verwenden. Das ist absolut falsch, wie du gleich feststellen wirst… :)
Die VAGINA bezeichnet den Scheidenkanal, also den inneren Teil, den man von außen nicht sehen kann.
Die VULVA hingegen ist der äußere Bereich, den man sehen kann. Sie besteht aus mehreren Teilen, und diese schauen wir uns jetzt genauer an:
Nummer 1: Die Scheidenöffnung
Ich beginne mit der Scheidenöffnung, da sie natürlich am bekanntesten ist – und für dich als Mann sicher besonders wichtig :) Dies ist die Öffnung, in die du beim Sex deinen Penis einführen kannst.
Nummer 2: Der Venushügel
Der Venushügel wird beim Sex oft vernachlässigt, aber in meinen Videos werde ich ihn ab und zu erwähnen. Deshalb ist es wichtig, dass du weißt, wo er sich befindet. Der Venushügel ist das Dreieck, das sich zwischen Bauch und Klitoris befindet und auf dem Schambeinknochen liegt.
Nummer 3: Die Klitoris-Eichel & -Vorhaut
Von der Klitoris sind nur die kleine Eichel und die Vorhaut äußerlich sichtbar und gehören somit zur Vulva. In Wirklichkeit ist die Klitoris jedoch viel größer, als man zunächst vermutet. In Kürze werden wir uns die weiteren Teile der Klitoris genauer ansehen.
Nummer 4: Die Harnröhrenöffnung
Auch die Öffnung der etwa 4 Zentimeter langen Harnröhre ist Teil der Vulva. Sie befindet sich knapp oberhalb der Scheidenöffnung. Was fast niemand weiß: Durch gezielte Stimulation der Harnröhrenöffnung kann eine Frau einen sogenannten U-Punkt-Orgasmus erleben.
Nummer 5: Die Öffnungen der Skene-Drüsen
Die Skene-Drüsen, auch als Paraurethraldrüsen bekannt, spielen eine Rolle beim Squirt-Orgasmus, da ein Teil der Squirt-Flüssigkeit aus diesen Drüsen stammt.
Nummer 6: Die Öffnung der Scheidenvorhof-Drüsen
Die Scheidenvorhof-Drüsen, auch Bartholin-Drüsen genannt, münden ebenfalls in die Vulva und sorgen dafür, dass die äußere Region befeuchtet wird, was den Geschlechtsverkehr erleichtert.
Nummer 7: Die Schamlippen
Es gibt insgesamt vier Schamlippen: zwei kleine (innere) und zwei große (äußere). Die kleinen Schamlippen treffen oben an der Klitoris zusammen und sind oft sehr empfindlich. Bei manchen Frauen werden sie in aufrechter Körperhaltung komplett von den großen Schamlippen bedeckt.
Nummer 8: Der Scheidenvorhof
Der Bereich zwischen den kleinen Schamlippen wird als Scheidenvorhof bezeichnet. Hier befinden sich folgende Öffnungen: die Scheidenöffnung, die Harnröhrenöffnung (bei 12 Uhr), zwei Skene-Drüsen (bei 11 und 1 Uhr) und zwei Scheidenvorhof-Drüsen (bei 8 und 4 Uhr).
Herzlichen Glückwunsch! Ab jetzt gehörst du zu den wenigen, etwa 1% der Menschen, die den Unterschied zwischen „Vagina“ und „Vulva“ kennen. Wie bereits erwähnt: Die Vagina ist der innere Kanal, während die Vulva der äußere Bereich ist, den wir gerade im Detail besprochen haben.
Klitoris
Die Klitoris spielt eine unglaublich wichtige Rolle, wenn es um weibliche Orgasmen, insbesondere Squirt-Orgasmen, geht.
Durch die Stimulation dieses empfindlichen Bereichs können sowohl klitorale Orgasmen als auch Squirt-Orgasmen ausgelöst werden.
Im Grunde genommen ist die Klitoris das weibliche Gegenstück zur männlichen Eichel. Beide sind extrem sensibel, da sie die höchste Konzentration an Nervenenden im Körper haben. Obwohl die Klitoris kleiner ist als die männliche Eichel, besitzt sie etwa doppelt so viele Nervenenden – rund 8.000 im Vergleich zu 4.000. Dieses Wissen ist entscheidend, um zu verstehen, warum man beim Umgang mit der Klitoris besonders sanft sein sollte. Ein häufiger Fehler vieler Männer ist es, zu grob zu werden, sei es beim Lecken oder beim Fingern. In einem späteren Video werde ich genau darauf eingehen, wie Frauen richtig geleckt werden möchten.
Es ist wichtig zu beachten, dass obwohl viele Frauen die Stimulation der Klitoris genießen, es auch Frauen gibt, die diese kaum oder gar nicht spüren oder sie als unangenehm empfinden.
Studien zeigen außerdem, dass Frauen, deren Klitoris näher am Scheideneingang liegt, beim Geschlechtsverkehr leichter zum Orgasmus kommen.
Wenn man im Alltag von der Klitoris spricht, ist oft nur die Klitoris-Eichel gemeint, da dieser etwa 1 Zentimeter große Teil sichtbar ist. Tatsächlich ist die Klitoris jedoch im Inneren um ein Vielfaches größer. Um dir ein klares Bild davon zu machen, werde ich dir gesamte Klitoris sowohl von innen als auch von außen zeigen. So kannst du genau sehen, wo sie liegt. Anschließend werden wir die einzelnen Teile der Klitoris im Detail betrachten und sie sogar mit einem Penis vergleichen. Dieser Vergleich ist sehr aufschlussreich.
Die Lage der gesamten Klitoris:
Auf der linken Seite siehst du, wie die vollständige Klitoris in Wirklichkeit aussieht. Auf der rechten Seite siehst du die Vulva, also den äußeren Bereich der Frau, einschließlich der Schamlippen und der Scheidenöffnung. Ich werde dir nun in der Abbildung mit grüner Farbe zeigen, wo sich die innere Klitoris etwa befindet.
Zusätzlich werde ich die Klitoris-Eichel sowie die Scheiden- und Harnröhrenöffnung markieren, damit du dir die Lage der gesamten Klitoris besser vorstellen kannst.
Die Klitoris im Detail:
Nun betrachten wir die Klitoris genauer. Da sie viele Gemeinsamkeiten mit einem Penis hat, werde ich die verschiedenen Teile sowohl an der Klitoris als auch am Penis erläutern.
Auf der linken Seite siehst du die komplette Klitoris, die wir bereits vorher gesehen haben. Auf der rechten Seite siehst du den gesamten Penis, so wie er wirklich aussieht – denn auch beim Penis ist nicht alles von außen sichtbar. Ja, so sieht ein Penis in Wirklichkeit aus :)
Zunächst möchte ich zwei Dinge markieren, die zwar nicht zur Klitoris gehören, uns aber dabei helfen werden, die Positionen besser zu verstehen. Einerseits die Scheidenöffnung, die natürlich nur die Frau hat, und andererseits die Harnröhrenöffnung, die es bei beiden Geschlechtern gibt.
Nun zu den Teilen der Klitoris:
Nummer 1: Die Eichel: Wie bereits erwähnt, spricht man oft von der Klitoris, meint aber eigentlich nur die kleine, sichtbare Eichel. Diese ist das Gegenstück zur männlichen Eichel.
Da die Klitoris bei den meisten Frauen extrem empfindlich ist, wird sie von der Klitoris-Vorhaut bedeckt und geschützt – ähnlich wie bei Männern die Vorhaut die Eichel schützt. Bei manchen Frauen ist die Klitoris-Vorhaut jedoch zu groß oder zu eng, was die Stimulation erschwert und es dadurch schwieriger macht, über die Klitoris einen Orgasmus zu erreichen.
Viele Menschen (sogar in Sex-Anleitungen) betrachten die Klitoris als ein einheitliches Organ und glauben, dass es egal ist, welchen Teil man stimuliert. Doch sie ist nicht an allen Stellen gleich empfindlich. Wenn man die Eichel in vier Abschnitte teilt, ist bei den meisten Frauen der obere rechte Bereich am sensibelsten. Ich habe das für dich markiert. Wenn du die Frau also leckst, solltest du dich möglichst auf diesen Bereich konzentrieren.
Nummer 2: Der Schaft: Du kennst den Schaft vom männlichen Penis, aber auch die Klitoris hat einen Schaft. Diesen habe ich auf beiden Bildern mit lila markiert.
Nummer 3: Die Schwellkörper: Wenn ein Mann erregt ist, füllen sich seine beiden Penisschwellkörper mit Blut. Bei Frauen funktioniert das ähnlich: Sie haben zwei Klitorisschwellkörper an den Seiten, die sich ebenfalls mit Blut füllen.
Nummer 4: Die Schenkel: Wie du auf den Bildern erkennen kannst, haben sowohl die Klitoris als auch der Penis jeweils zwei Schenkel. Diese befinden sich an den Enden der Schwellkörper.
Nummer 5: Die Vorhofschwellkörper: Zusätzlich zu den beiden Klitorisschwellkörpern besitzt die Frau auch zwei sogenannte Vorhofschwellkörper. Bei der Entwicklung eines männlichen Fötus wird dieser Teil zu einem Harnröhrenschwellkörper (statt zwei).
Jetzt möchte ich dir noch einmal die innere Klitoris und die Vulva zeigen – denn nun, da du die einzelnen Teile kennst, wirst du das Bild noch besser verstehen als am Anfang des Videos :)
Jetzt, wo du die Anatomie der Klitoris detailliert kennst, wird es dir leichter fallen, ihre genaue Lage und Funktion im Zusammenhang mit dem weiblichen Orgasmus nachzuvollziehen. Wir haben gesehen, dass die Klitoris nicht nur aus der kleinen, sichtbaren Eichel besteht, sondern auch innere Teile wie den Schaft, die Schwellkörper und die Schenkel umfasst. Diese Struktur ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Penis, was deutlich macht, dass männliche und weibliche Genitalien in ihrer Entwicklung und Funktion einige Gemeinsamkeiten aufweisen.
Durch das bessere Verständnis dieser anatomischen Gegebenheiten kannst du zukünftig gezielter und einfühlsamer mit der Klitoris umgehen, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass deine Partnerin intensivere und zufriedenstellendere Orgasmen erleben wird.
Scheide
– Bekannte Namen dafür:
— Scheide
— Vagina
Wie bereits erwähnt, ist die Scheide bzw. Vagina lediglich der innere Kanal und nicht der äußere Teil des weiblichen Genitalbereichs. Bei erwachsenen Frauen hat die Vagina durchschnittlich eine Länge von 8-12 Zentimeter und verbindet den äußeren Muttermund mit dem Scheidenvorhof. Die Vaginalwand, also die Scheidenwand, ist etwa 3 mm dick.
Die Vagina selbst besteht größtenteils aus nervenarmem Gewebe, weshalb sie nicht besonders empfindlich auf direkte Stimulation reagiert. Frauen empfinden vaginale Stimulation eher indirekt als angenehm, da benachbarte, empfindlichere Bereiche stimuliert werden.
Empfindlichkeit: In der Regel ist die Vagina innen hauptsächlich an den beiden Enden für Stimulation empfindlich – am Anfang und am Ende. Am Eingang unter anderem durch den G-Punkt, den PS-Punkt und die Klitoris (genauer gesagt durch die beiden Klitoris-Schenkel), und tief innen durch den A-Punkt, den P-Punkt und den Muttermund. Die etwa 5-6 Zentimeter in der Mitte der Vagina sind bei den meisten Frauen unempfindlich gegenüber Berührungen oder tragen nur wenig zu ihrer Erregung bei.
Durch das bewusste Anspannen des PC-Muskels (worüber wir gleich noch sprechen werden) kann die Vagina willentlich enger gemacht werden.
G-Punkt
– Bekannte Namen dafür:
— G-Punkt
— Gräfenberg-Punkt
— Gräfenberg-Zone
— G-Spot (Englisch)
Es gibt leider viele Missverständnisse und Fehlinformationen, wenn es um den sogenannten Gräfenberg-Punkt, oder kurz G-Punkt, bei Frauen geht. Manche glauben, dass er nur ein Mythos sei, während andere denken, er wäre ein „magischer Knopf“, den man nur kräftig genug drücken muss, um bei Frauen den ultimativen Orgasmus auszulösen.
Der G-Punkt ist jedoch weder ein Mythos noch ein einfacher Knopf für schnelle Orgasmen. Es handelt sich um einen besonders sensiblen Bereich des weiblichen Körpers, der bei gezielter Stimulation zu intensiven Orgasmen führen kann.
Durch die Stimulation dieser Zone kannst du einer Frau entweder einen G-Punkt-Orgasmus oder sogar einen Squirt-Orgasmus verschaffen. Welcher dieser beiden Höhepunkte erreicht wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Geschwindigkeit der Stimulation: Langsames Fingern führt eher zu einem G-Punkt-Orgasmus, während schnelle Bewegungen häufiger einen Squirt-Orgasmus auslösen. Auf diese Themen werden wir in späteren Modulen genauer eingehen.
Der G-Punkt wurde nach Dr. Ernst Gräfenberg benannt. Obwohl er nicht der Erste war, der diesen Bereich entdeckt hat, erlangte der G-Punkt durch seinen Bericht im Jahr 1950 größere Bekanntheit.
Was ist der G-Punkt?
Der G-Punkt ist eine etwa 1-2 Zentimeter große, äußerst sensible Fläche an der oberen Scheidenwand. Diese erhöhte Sensibilität lässt sich dadurch erklären, dass sich in diesem Bereich mehr Nervenenden befinden als im restlichen Teil der Scheidenwand.
An dieser Stelle treffen die Vagina, die innere Klitoris und die Harnröhre aufeinander.
Es gibt Quellen, die behaupten, dass Orgasmen durch den G-Punkt und die Klitoris identisch seien. Aus zahlreichen Gesprächen mit Frauen weiß ich jedoch, dass sich diese beiden Arten von Orgasmen für die meisten Frauen deutlich unterschiedlich anfühlen.
Wenn die Frau sexuell erregt wird, schwellen die Paraurethraldrüsen, ebenso wie der G-Punkt, an. Dies führt zu einem erhöhten Druck auf die Harnröhre bzw. Blase, was bei vielen Frauen das Gefühl hervorruft, sie müssten dringend urinieren – obwohl dies in der Regel nicht der Fall ist.
Viele Frauen behaupten, sie hätten keinen G-Punkt. Ich kann dir jedoch versichern, dass das nicht stimmt. Erstens haben viele Frauen ihn einfach noch nicht entdeckt (möglicherweise haben sie auch nie bewusst danach gesucht), und zweitens muss die Frau sexuell erregt sein, damit der G-Punkt anschwillt und somit leichter zu finden ist. Daher ist die Frage „Hat eine Frau einen G-Punkt?“ falsch gestellt. Die richtige Frage wäre: „Genießt diese Frau die Stimulation des G-Punkts?“
Obwohl die meisten Frauen die G-Punkt-Stimulation als sehr angenehm empfinden, gibt es auch Frauen (nach meinen Erfahrungen etwa 10%), die diese Stimulation als unangenehm oder sogar schmerzhaft erleben.
Wie kannst du den G-Punkt finden?
Der G-Punkt befindet sich etwa 3-4 Zentimeter vom Scheideneingang entfernt, an der oberen Vorderwand der Vagina. Um dir eine klare Vorstellung zu vermitteln, habe ich ein kleines Modell aus Schaumstoff erstellt, das dir hilft, die Lage des G-Punkts besser zu verstehen.
Stell dir zunächst eine stehende Frau vor. Ich lege eine Illustration der weiblichen Anatomie über sie. Dann drehen wir die Frau um 90 Grad, so als würde sie auf dem Bett liegen. Um die Darstellung einfacher zu machen, entferne ich alles Unnötige und lasse nur drei wesentliche Dinge übrig, die dir wahrscheinlich schon bekannt sind:
Nummer 1: Die Blase
Nummer 2: Die Scheide (Vagina) und die Gebärmutter
Nummer 3: Der anale Bereich.
Nachdem wir die Illustration entfernt haben, bleibt nur noch der Schaumstoff.
Ich habe zwei Punkte markiert: Der blaue Punkt steht für den G-Punkt, der gelbe für den A-Punkt.
Bevor du nach dem G-Punkt suchst, ist es wichtig zu wissen, dass die innere Scheidenwand fast überall glatt ist. Diese Information ist entscheidend, weil sich die Oberfläche des G-Punkts deutlich anders anfühlt. Mich erinnert sie immer an die raue Oberfläche einer Walnussschale, obwohl sie weich und nicht hart ist. Einige Leute vergleichen sie auch mit einem Schwamm, was ebenfalls gut zutrifft.
Bevor du den G-Punkt ertasten möchtest, solltest du sicherstellen, dass die Frau sexuell erregt ist, indem ihr ein wenig Vorspiel macht. Es ist wichtig, nicht zu früh mit dem Fingern zu beginnen, da dies sonst unangenehm sein könnte. Sobald sie feucht genug ist, führe deinen Zeige- oder Mittelfinger mit der Handfläche nach oben in die Vagina ein. Krümme dann den Finger, aber nicht nur im 90-Grad-Winkel, sondern etwas weiter. Taste nach einer Fläche, die nicht glatt ist – das wird der G-Punkt sein.
Wie tief du den Finger einführen musst, hängt von deiner Fingerlänge ab. Sobald du den G-Punkt einmal gefunden hast, merke dir, wie tief dein Finger in der Vagina steckt. Von diesem Zeitpunkt an wirst du bei jeder Frau den G-Punkt sofort finden, wenn du deinen Finger auf dieselbe Weise einführst und krümmst. Zwar variiert die Vagina von Frau zu Frau, aber die Lage des G-Punkts ist immer ungefähr gleich.
Ich möchte hier jedoch betonen, dass ich persönlich seit einigen Jahren gar nicht mehr gezielt nach dem G-Punkt suche – auch nicht bei neuen Partnerinnen. Wenn ich sie mit meinen besten 5-6 Fingertechniken für den G-Punkt stimuliere, treffe ich ihn garantiert, ohne bewusst danach suchen zu müssen.
Noch eine wichtige Information: 99% der Menschen glauben, dass der G-Punkt nur von innen stimuliert werden kann – aber das ist nicht richtig. In meiner Anleitung „8facher Weiblicher Orgasmus“ zeige ich auch eine Technik zur äußeren Stimulation des G-Punkts. Da diese jedoch nicht zwingend zum Squirten führt, ist sie für uns momentan weniger relevant.
Paraurethrale Drüsen
Die paraurethralen Drüsen befinden sich entlang der Wand der Harnröhre und spielen eine zentrale Rolle beim Squirting-Orgasmus. Oberhalb dieser Drüsen liegt die Harnröhre, unterhalb davon die Vagina.
Diese Drüsen lassen sich nicht direkt stimulieren. Stattdessen erfolgt die Stimulation über den G-Punkt – wenn du den G-Punkt stimulierst, regst du gleichzeitig die paraurethralen Drüsen an.
Während der sexuellen Erregung schwellen die paraurethralen Drüsen an, da sie sich mit Blut füllen, ähnlich wie der Penis bei einer Erektion. Die Wissenschaft geht davon aus, dass diese Anschwellung unter anderem dazu dient, die Harnröhre während des Geschlechtsverkehrs zu schützen.
Zusätzlich produzieren die Drüsen eine klare Flüssigkeit, die bei sexueller Erregung freigesetzt wird. Dieses Sekret wird bei der weiblichen Ejakulation durch die Harnröhre und zwei kleine Öffnungen daneben ausgeschieden.
Wenn der PC-Muskel (Musculus pubococcygeus) einer Frau zu schwach ist, kann sie die produzierte Squirt-Flüssigkeit nicht ausstoßen, sodass diese in die Blase zurückfließt. Dieser Vorgang wird als „retrograde Ejakulation“ bezeichnet.
Interessanterweise haben Untersuchungen gezeigt, dass die Größe der paraurethralen Drüsen bei Frauen stark variieren kann. Dies ist einer der Gründe, warum einige Frauen besonders viel und leicht Squirt-Flüssigkeit abspritzen, während andere weniger produzieren oder es schwieriger haben.
A-Punkt
Der recht bekannte G-Punkt ist nicht der einzige „Punkt“ bei den weiblichen Genitalien, der Lustgefühle und Orgasmen auslösen kann. Ein weiterer wichtiger Bereich ist der A-Punkt, dessen Stimulation A-Punkt-Orgasmen hervorrufen kann – entweder mit oder ohne weibliche Ejakulation.
Normalerweise wird eine Frau feucht, wenn ihr Gehirn ihrer Vagina das entsprechende Signal sendet. Dies kann zum Beispiel durch Vorspiel ausgelöst werden. Das Problem dabei ist jedoch, dass dieses Signal einen langen Weg vom Gehirn zur Vagina zurücklegen muss – und wenn auf diesem Weg etwas schiefgeht, kann es zu Scheidentrockenheit kommen, was viele Frauen betrifft.
Aus diesem Grund suchte ein malaysischer Arzt, Dr. Chua Chee Ann, nach einer Möglichkeit, die Befeuchtung direkt in der Vagina zu aktivieren. Er entdeckte einen Reflexmechanismus in der Vagina, der die Befeuchtung direkt vor Ort auslöst, ohne den Umweg über das Gehirn nehmen zu müssen.
Durch seine Untersuchungen fand er heraus, dass die gezielte Stimulation des tief gelegenen A-Punkts schnell drei Effekte hervorrufen kann: sexuelle Erregung, Befeuchtung der Vagina und oft sogar einen Orgasmus. Diese Methode kann auch Frauen helfen, die unter Scheidentrockenheit oder Orgasmusstörungen leiden.
Ein weiterer Vorteil der A-Punkt-Stimulation ist, dass sich durch regelmäßige Anwendung auch der normale Sex für die Frau zunehmend besser anfühlt. In der Regel dauert es weniger als zwei Wochen Übung, bis eine merkliche Verbesserung des Lustempfindens auftritt.
Der offizielle Name des A-Punkts ist übrigens „Anterior Fornix Erogenous (Zone)“, kurz AFE.
Wo befindet sich der A-Punkt?
Der A-Punkt liegt, ähnlich wie der G-Punkt, an der oberen Scheidenwand, jedoch viel tiefer, kurz vor dem Muttermund.
Wie du den A-Punkt finden kannst:
Wenn du lange Finger hast, hast du Glück, denn das ist bei der A-Punkt-Stimulation von Vorteil – der A-Punkt liegt tief in der Vagina.
Genau wie beim G-Punkt solltest du zunächst etwas Vorspiel machen, damit deine Partnerin feucht ist. Wenn sie unter Scheidentrockenheit leidet, kannst du Gleitgel verwenden.
Lass deine Partnerin sich auf den Rücken legen und die Knie an ihre Brust ziehen. Dies ist zwar nicht zwingend notwendig, aber es erleichtert dir den Zugang.
Führe deinen Finger in die Vagina ein und suche nach einer Erhöhung – gleich dahinter befindet sich eine Vertiefung, in der der A-Punkt liegt. Der A-Punkt ist etwa 10-11 Zentimeter tief, daher ist ein längerer Mittelfinger vorteilhaft. Falls dein Finger kürzer ist, versuch es trotzdem, denn jede Frau ist anatomisch ein wenig anders. Alternativ kannst du einen langen A-Punkt-Vibrator verwenden. Normale G-Punkt-Vibratoren sind hierfür weniger geeignet, da deren Spitzen oft zu dick sind.
Erkunde die Vertiefung mit deinem Finger – sobald du den A-Punkt gefunden hast, wirst du es merken, denn er fühlt sich, ähnlich wie der G-Punkt, anders an als das umliegende Gewebe.
Hinweise zur Stimulation:
Für Frauen kann es schwieriger sein, ihren eigenen A-Punkt zu erreichen, da dieser tief liegt. Es kann aber individuell ausprobiert werden.
Achtung: Manche Abbildungen zeigen den A-Punkt an der falschen Stelle, meist knapp oberhalb des G-Punkts. Das ist nicht korrekt – die richtige Lage ist auf dem Bild gelb markiert.
Wichtig zu erwähnen ist, dass obwohl jede Frau einen A-Punkt hat, nicht alle Frauen die Stimulation dieses Bereichs als angenehm empfinden. Wie immer solltest du auf die Reaktion deiner Partnerin achten und entsprechend reagieren.
Ein weiteres wichtiges Detail: Achte darauf, den äußeren Muttermund nicht zu berühren, da dies für viele Frauen unangenehm oder sogar schmerzhaft sein kann (für andere Frauen hingegen kann es angenehm sein).
Hier siehst du das anatomische Bild, den vergrößerten Bereich und den markierten A-Punkt sowie den äußeren Muttermund. Wie du sehen kannst, liegen sie eng beieinander.
Wenn du bei manchen Frauen das Problem hattest, dass sie Schmerzen hatten, wenn du beim Sex zu tief eingedrungen bist, könnte der Grund sein, dass du den äußeren Muttermund berührt hast. Für manche Frauen ist das schmerzhaft, für andere wiederum angenehm.
Harnröhre bzw. Harnröhrenöffnung (U-Punkt)
Ein weiterer Bereich im weiblichen Körper, der Orgasmen auslösen kann, ist der sogenannte U-Punkt. Dieser bezieht sich auf die Harnröhre, genauer gesagt auf die Harnröhrenöffnung. Das „U“ stammt aus dem Englischen und steht für „Urethra“ (Harnröhre).
In der Illustration kannst du erkennen, wo der U-Punkt sich befindet, zusammen mit dem A-Punkt, der Klitoris und dem G-Punkt.
99% der Menschen wissen nicht, dass die Harnröhre überhaupt stimulierbar ist und dass dies sogar Orgasmen auslösen kann – doch das ist absolut möglich. Sogar Squirt-Orgasmen können durch die Stimulation des U-Punkts erreicht werden.
Viele könnten denken, dass die Stimulation der Harnröhre schmerzhaft sein müsste und nichts mit Lust zu tun haben kann, aber das ist ein Irrtum. Richtig ausgeführt kann diese Art der Stimulation sehr angenehme Lustgefühle hervorrufen.
Übrigens: Auch bei Männern kann die Stimulation der Harnröhre zu Orgasmen führen – aber das ist ein anderes Thema.
Anale Region
Bezüglich des analen Bereichs sind anatomisch gesehen folgende drei Teile besonders relevant:
Nummer 1: Der Enddarm
Der Enddarm umfasst die letzten etwa 20 Zentimeter des Darmkanals und ist der Bereich, in dem Analsex im Wesentlichen stattfindet. Er hat einen pH-Wert von etwa 6 (im Vergleich zur Vagina, die einen pH-Wert von 4 hat).
Nummer 2: Der After
Der After, auch als Anus bezeichnet, ist die Öffnung des Darmkanals – oder einfach gesagt „das Tor zum Analsex“ :) Dieser Bereich ist aufgrund der vielen Nervenenden eine erogene Zone. Die Stimulation des Anus kann für die Frau angenehm sein, jedoch ist es selten, dass allein durch diese Stimulation ein Orgasmus erreicht wird.
Nummer 3: Die beiden Afterschließmuskeln
Der wichtigste Aspekt des Analsex sind die beiden Afterschließmuskeln:
– Der äußere Schließmuskel besteht aus quergestreifter Muskulatur, die die Frau willentlich steuern und entspannen kann.
– Der innere Schließmuskel besteht aus glatter Muskulatur und kann nicht bewusst kontrolliert werden. Damit dieser Muskel erschlafft und Analsex ermöglicht wird, muss er auf andere Weise entspannt werden – etwa durch sexuelle Erregung, die vollständige Entspannung des Körpers, langsame Dehnung oder gelegentlich durch kleine Mengen Alkohol.
PC-Muskel / Beckenbodenmuskulatur
Eine der wichtigsten Aufgaben des PC-Muskels (Musculus pubococcygeus) ist das Herausspritzen der Squirt-Flüssigkeit. Außerdem ist er für das Anhalten des Urinierens verantwortlich und spielt eine zentrale Rolle bei weiblichen Orgasmen.
Durch gezieltes Anspannen und Entspannen kann der PC-Muskel gestärkt werden, was zu intensiveren Orgasmen führen kann. Zusätzlich hilft das Training des PC-Muskels Frauen, Inkontinenz nach der Geburt zu bekämpfen.
Normalerweise ist der PC-Muskel einer Frau angespannt, was beim Sex aus zwei Gründen nachteilig sein kann:
Erstens bildet sich an der Scheidenöffnung ein fester Ring, der den Großteil des Kontakts beim vaginalen Sex auf diesen Bereich beschränkt, sodass der Penis die tiefer liegenden Bereiche der Vagina weniger stimuliert.
Zweitens kann die Anspannung den Blutfluss in der Vagina beeinträchtigen, was die Empfindsamkeit verringert.
Stärkt eine Frau ihren PC-Muskel durch gezielte Übungen, kann sie diesen besser entspannen. Dadurch werden die genannten Probleme beseitigt und es wird ihr leichter fallen, vaginale Orgasmen zu erreichen.
Wo befindet sich der PC-Muskel?
Anstatt es in komplizierten Fachbegriffen zu erklären, zeige ich es dir lieber anhand des 3D-Modells. Hier ist der PC-Muskel bei Frauen blau markiert, damit du seine Lage und Funktion besser verstehen kannst.