Porno-Wissen ist Müll: Der ehrliche Guide zu weiblichen Orgasmen

Porno-Wissen ist Müll: Der ehrliche Guide zu weiblichen Orgasmen

Die Kunst, eine Frau sexuell zu befriedigen, ist ein Thema, das von Mythen, Missverständnissen und oft auch von einer gehörigen Portion Unsicherheit geprägt ist. Viele Männer (und auch Frauen) tappen im Dunkeln, verlassen sich auf Annahmen aus Pornos oder unbeholfene Ratschläge aus zweiter Hand. Das Ergebnis? Frustration auf beiden Seiten und das Gefühl, dass irgendetwas fehlt. Doch die Wahrheit ist: Weibliche Befriedigung ist kein unlösbares Rätsel, sondern eine Kombination aus Wissen, Einfühlungsvermögen, Kommunikation und der Bereitschaft, sich wirklich auf die Partnerin einzulassen. Dieser Leitfaden soll Dir dabei helfen, die weibliche Sexualität besser zu verstehen und konkrete Tipps an die Hand geben, wie Du Deine Partnerin auf eine tiefere und erfüllendere Weise befriedigen kannst.

Die absolute Grundlage: Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation!

Bevor wir uns spezifischen Techniken oder erogenen Zonen widmen, müssen wir das Fundament legen: offene und ehrliche Kommunikation. Es klingt vielleicht banal, aber es ist der entscheidende Faktor, der guten von durchschnittlichem oder sogar schlechtem Sex unterscheidet.

  • Fragen stellen und wirklich zuhören: Trau Dich, Deine Partnerin zu fragen, was sie mag, was sie erregt und was sie sich wünscht. Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder. Vorlieben können sich ändern, je nach Stimmung, Zyklusphase oder einfach im Laufe der Zeit. Wichtiger als das Fragen ist jedoch das Zuhören. Nimm ihre Antworten ernst, auch wenn sie vielleicht nicht dem entsprechen, was Du erwartet hast.

  • Nonverbale Signale deuten: Nicht alles wird verbal kommuniziert. Achte auf ihre Körpersprache. Stöhnt sie leise oder laut? Verkrampft sie sich oder entspannt sie sich? Presst sie ihr Becken gegen Deine Hand oder weicht sie zurück? Atmet sie schneller? Diese Signale sind wertvolle Hinweise darauf, ob Du auf dem richtigen Weg bist. Lerne, diese subtilen Zeichen zu lesen und darauf zu reagieren.

  • Feedback geben und annehmen: Sex ist keine Einbahnstraße. Teile auch Deine eigenen Wünsche und Vorlieben mit. Ermutige Deine Partnerin, Dir ebenfalls Feedback zu geben – sowohl positives („Das fühlt sich gut an!“) als auch konstruktives („Könntest Du das vielleicht etwas langsamer machen?“). Eine Atmosphäre, in der beide Partner offen sagen können, was sie mögen und was nicht, ohne Angst vor Verletzung oder Ablehnung, ist Gold wert.

  • Über Fantasien sprechen: Das Teilen von sexuellen Fantasien kann unglaublich erregend sein und neue Dimensionen in Euer Sexleben bringen. Es erfordert Vertrauen, aber der Mut kann sich lohnen. Beginnt vielleicht mit harmloseren Fantasien und tastet Euch langsam vor.

Das Vorspiel: Mehr als nur ein Warm-up

Viele Männer betrachten das Vorspiel als notwendiges Übel, das schnell abgehakt werden muss, um zur Penetration überzugehen. Das ist einer der größten Fehler! Für die meisten Frauen ist das Vorspiel nicht nur ein „Vorspiel“, sondern ein integraler und oft entscheidender Teil des gesamten sexuellen Erlebnisses. Es geht darum, eine Verbindung aufzubauen, Erregung langsam zu steigern und den Körper auf das Kommende vorzubereiten.

  • Atmosphäre schaffen: Dimme das Licht, zünde Kerzen an, lege entspannende Musik auf. Kleine Gesten können eine große Wirkung haben und signalisieren, dass dieser Moment besonders ist und Du Dir Zeit nimmst.

  • Zärtlichkeit und Berührung am ganzen Körper: Beginne nicht sofort mit den Genitalien. Streichle ihren Rücken, ihre Arme, ihre Haare. Küsse ihren Nacken, ihre Schultern, ihre Ohrläppchen. Sanfte Massagen können Wunder wirken, um Verspannungen zu lösen und sie in die richtige Stimmung zu bringen.

  • Die Macht des Kusses: Küssen ist unglaublich intim und erregend. Variiere die Intensität – von sanften, zärtlichen Küssen bis hin zu leidenschaftlichen Zungenküssen. Küsse nicht nur ihren Mund, sondern auch andere Körperstellen. Ein Kuss auf die Innenseite der Oberschenkel oder in die Kniekehle kann überraschend erregend sein.

  • Langsamkeit und Steigerung: Hetze nicht. Beginne langsam und steigere die Intensität der Berührungen und Küsse allmählich. Baue Spannung auf. Beobachte ihre Reaktionen und passe Dein Tempo entsprechend an. Das Ziel ist es, ihre Erregung aufzubauen, nicht, sie so schnell wie möglich zum Höhepunkt zu bringen (zumindest noch nicht).

  • Erogene Zonen jenseits des Offensichtlichen: Der weibliche Körper ist übersät mit erogenen Zonen. Neben den bekannten (Klitoris, Brüste) gibt es viele weitere Bereiche, die auf Berührung empfindlich reagieren: Nacken, Ohren, Lippen, Innenseite der Handgelenke, Rücken (insbesondere entlang der Wirbelsäule), Bauch, Innenseite der Oberschenkel, Kniekehlen, Füße. Experimentiere und finde heraus, was Deine Partnerin besonders genießt. Eine sanfte Berührung oder ein warmer Atemhauch an der richtigen Stelle kann Gänsehaut und intensive Erregung auslösen.

  • Oralsex als Teil des Vorspiels: Für viele Frauen ist Oralsex ein wichtiger Bestandteil des Vorspiels und ein direkter Weg zur Erregung. Auch hier gilt: Kommunikation ist der Schlüssel. Frage sie, was sie mag – welchen Druck, welches Tempo, welche Technik.

Das Vorspiel ist die Zeit, in der Du Deine volle Aufmerksamkeit auf sie richtest, ihre Reaktionen beobachtest und eine tiefe Verbindung aufbaust. Es ist die Grundlage für eine erfüllende sexuelle Erfahrung. Wenn Du diesen Teil meisterst, bist Du schon einen großen Schritt weiter.

♻️ Das Epizentrum der Lust: Die Klitoris verstehen und stimulieren

Kein Leitfaden zur weiblichen Befriedigung wäre vollständig ohne eine ausführliche Betrachtung der Klitoris. Dieses kleine Organ ist einzig und allein dem Zweck der Lust gewidmet und für die überwiegende Mehrheit der Frauen der Schlüssel zum Orgasmus.

  • Anatomie verstehen: Was Du siehst, ist nur die Spitze des Eisbergs – die Klitoriseichel. Der größte Teil der Klitoris liegt unter der Haut und besteht aus Schwellkörpern, die sich bei Erregung mit Blut füllen und bis tief in den Beckenboden reichen können. Sie ist weitaus komplexer und größer, als viele annehmen. Dieses Verständnis hilft zu erkennen, warum auch indirekte Stimulation (z.B. während des Geschlechtsverkehrs durch Druck auf den Schambeinbereich) wirksam sein kann.

  • Empfindsamkeit: Die Klitoriseichel ist extrem empfindlich, vergleichbar mit der Eichel des Penis, oft sogar noch sensibler. Direkte, feste oder schnelle Berührung kann daher zu Beginn der Erregung unangenehm oder sogar schmerzhaft sein.

  • Die richtige Technik: Es gibt nicht DIE eine richtige Technik, da jede Frau anders empfindet. Hier sind jedoch einige bewährte Ansätze:

    • Sanfter Start: Beginne mit sanften Berührungen um die Klitoris herum, auf dem Venushügel oder den äußeren Schamlippen. Nutze die Fingerkuppen, nicht die Nägel.

    • Indirekte Stimulation: Streichle sanft über die Klitorisvorhaut, ohne die Eichel direkt zu berühren.

    • Kreisende oder auf- und abwärts Bewegungen: Wenn die Erregung steigt, kannst Du versuchen, mit einem oder zwei Fingern sanft kreisende oder vertikale Bewegungen auf oder neben der Klitoriseichel auszuführen.

    • Druck variieren: Achte genau auf ihre Reaktionen. Manche Frauen bevorzugen leichten Druck, andere mögen es fester, besonders wenn der Orgasmus näher rückt. Wechsle den Druck und beobachte, was die intensivste Reaktion hervorruft.

    • Rhythmus ändern: Ein gleichmäßiger Rhythmus kann langweilig werden. Spiele mit dem Tempo – mal schneller, mal langsamer, mal pausieren.

    • Gleitmittel nutzen: Gleitmittel ist kein Zeichen mangelnder Erregung! Es kann die Stimulation angenehmer machen, Reibung reduzieren und das Gefühl intensivieren, besonders bei längerer Stimulation.

    • Oralsex: Die Zunge und die Lippen ermöglichen eine ganz andere Art der Stimulation – weicher, feuchter und flexibler. Viele Frauen empfinden Oralsex als besonders intensiv. Variiere auch hier Druck, Tempo und Technik (Saugen, Lecken, Kreisen, Einsatz der Zungenspitze oder der flachen Zunge).

  • Kommunikation (schon wieder!): Frage sie! „Fühlt sich das gut an?“, „Schneller oder langsamer?“, „Mehr oder weniger Druck?“. Lass sie Dich führen. Manchmal kann es helfen, wenn sie Deine Hand nimmt und Dir zeigt, was sie mag.

Der mysteriöse G-Punkt: Mythos oder Realität?

Der G-Punkt (Gräfenberg-Punkt) ist ein weiterer vieldiskutierter Bereich. Es handelt sich um eine angeblich besonders erogene Zone an der vorderen Vaginalwand, etwa 3-5 cm hinter dem Scheideneingang, hinter dem Schambein.

  • Was ist es (vielleicht)? Die Existenz des G-Punkts als distinkte anatomische Struktur ist wissenschaftlich umstritten. Viele Forscher gehen davon aus, dass die Empfindungen, die bei der Stimulation dieses Bereichs beschrieben werden, eher auf die Stimulation innerer Teile der Klitoris oder der Harnröhrenschwämmkörper zurückzuführen sind, die durch die Vaginalwand hindurch stimuliert werden.

  • Wie finden und stimulieren? Wenn Du ihn finden möchtest, führe ein oder zwei Finger (mit der Handfläche nach oben) in die Vagina ein und mache eine „Komm her“-Bewegung an der vorderen Wand. Suche nach einem Bereich, der sich etwas rauer oder geschwollener anfühlt als das umliegende Gewebe. Der Druck sollte fest, aber nicht schmerzhaft sein. Manche Frauen empfinden die Stimulation als sehr lustvoll, andere als unangenehm oder als Harndrang (da die Blase in der Nähe liegt).

  • Erwartungen managen: Nicht jede Frau hat einen G-Punkt oder empfindet dessen Stimulation als angenehm. Fixiere Dich nicht darauf. Wenn es funktioniert, großartig. Wenn nicht, gibt es genügend andere Wege zur Lust. Der G-Punkt-Orgasmus wird oft als tiefer und anders beschrieben als ein klitoraler Orgasmus, aber er ist nicht der „bessere“ oder „einzig wahre“ Orgasmus.

Vielfalt der Orgasmen und weibliche Ejakulation

Anders als oft dargestellt, gibt es nicht nur den einen weiblichen Orgasmus. Frauen können verschiedene Arten von Orgasmen erleben:

  • Klitoraler Orgasmus: Der häufigste Typ, ausgelöst durch direkte oder indirekte Stimulation der Klitoris. Oft als scharf, intensiv und eher oberflächlich beschrieben.

  • Vaginaler/G-Punkt-Orgasmus: Oft als tiefer, wellenartiger und den ganzen Körper erfassend beschrieben. Wie erwähnt, wahrscheinlich durch Stimulation innerer Klitorisstrukturen oder umliegender Gewebe ausgelöst.

  • Multipler Orgasmus: Viele Frauen sind in der Lage, mehrere Orgasmen kurz hintereinander oder in einer Serie zu erleben, oft ohne die Refraktärphase, die Männer typischerweise haben. Dies erfordert oft kontinuierliche Stimulation.

  • Kombinierter Orgasmus: Stimulation verschiedener Zonen gleichzeitig (z.B. Klitoris und Vagina/G-Punkt) kann zu besonders intensiven Höhepunkten führen.

Weibliche Ejakulation/Squirting: Manche Frauen stoßen beim Orgasmus (insbesondere bei G-Punkt-Stimulation) eine klare Flüssigkeit aus der Harnröhre aus. Dies ist keine Urin, sondern eine Flüssigkeit aus den Skene-Drüsen (manchmal als „weibliche Prostata“ bezeichnet). Es ist ein natürliches Phänomen, das weder gut noch schlecht ist. Manche Frauen finden es lustvoll, andere sind unsicher oder schämen sich dafür. Wichtig ist eine offene Kommunikation und Akzeptanz. Nicht jede Frau kann ejakulieren, und es ist kein Maßstab für die Qualität des Orgasmus.

Während des Geschlechtsverkehrs: Mehr als nur Rein und Raus

Penetration allein reicht für die meisten Frauen nicht aus, um zum Orgasmus zu kommen, da die Klitoris oft nicht ausreichend direkt stimuliert wird. Hier sind Tipps, um den Sex für sie erfüllender zu gestalten:

  • Klitorisstimulation beibehalten: Integriere die manuelle oder orale Stimulation der Klitoris während des Geschlechtsverkehrs. Du kannst Deine Finger benutzen, einen Vibrator hinzunehmen oder Stellungen wählen, die eine bessere klitorale Reibung ermöglichen.

  • Stellungen variieren: Verschiedene Stellungen stimulieren unterschiedliche Bereiche der Vagina und ermöglichen unterschiedlichen Druck auf die Klitoris oder den G-Punkt-Bereich.

    • Reiterstellung (Frau oben): Gibt ihr die Kontrolle über Tiefe, Winkel und Rhythmus der Penetration und ermöglicht ihr, sich so zu bewegen, dass ihre Klitoris optimal stimuliert wird (z.B. durch Reibung am Schambein).

    • Missionarsstellung mit Variation: Ein Kissen unter ihrem Becken kann den Winkel verändern und potenziell den G-Punkt-Bereich besser stimulieren. Du kannst Dich auch leicht anheben und Deinen Schambeinbereich gezielt gegen ihre Klitoris reiben lassen („CAT“-Technik – Coital Alignment Technique).

    • Doggy Style: Ermöglicht tiefe Penetration und kann für manche Frauen sehr erregend sein. Hier ist die zusätzliche manuelle Klitorisstimulation oft besonders wichtig.

    • Löffelchenstellung: Intim und entspannt, ermöglicht ebenfalls gute manuelle Zugangsmöglichkeiten zur Klitoris.

  • Rhythmus und Tiefe: Spiele mit dem Tempo und der Tiefe der Stöße. Langsame, tiefe Stöße können anders empfunden werden als schnelle, flache. Achte auf ihre Reaktionen. Manchmal ist es gerade die Variation oder ein plötzlicher Wechsel, der besonders erregend ist.

  • Druckpunktstimulation: In bestimmten Stellungen kannst Du versuchen, bewusst Druck auf den Damm (Bereich zwischen Vagina und Anus) oder den Venushügel auszuüben, was die Empfindungen intensivieren kann.

  • Atmung und Geräusche: Gemeinsames Atmen, Stöhnen und verbale Bestätigungen („Ja, genau da!“) können die Verbindung und Erregung verstärken.

Der Schlüssel liegt darin, den Geschlechtsverkehr nicht als isolierten Akt zu sehen, sondern als Fortsetzung des Vorspiels, bei dem weiterhin auf ihre Bedürfnisse und Reaktionen geachtet wird.

♻️ Das Nachspiel: Mehr als nur das Ende

Genauso wie das Vorspiel oft unterschätzt wird, wird auch das Nachspiel häufig vernachlässigt. Nach dem Orgasmus (oder auch wenn kein Orgasmus erreicht wurde) einfach umzudrehen und einzuschlafen oder aufzustehen, kann für die Frau ein Gefühl der Leere oder des Benutzwerdens hinterlassen. Das Nachspiel ist eine wichtige Zeit für Intimität, Zärtlichkeit und das gemeinsame Ausklingen des Erlebten.

  • Kuscheln und Nähe: Bleibt eng beieinander liegen, haltet Euch in den Armen, streichelt Euch. Körperliche Nähe ohne sexuellen Druck ist jetzt besonders wichtig.

  • Worte der Zuneigung: Sag ihr, wie sehr Du es genossen hast, wie schön Du sie findest, was Dir besonders gefallen hat. Komplimente und liebevolle Worte verstärken die emotionale Verbindung.

  • Weiterhin sanfte Berührungen: Sanftes Streicheln, Kraulen oder leichte Massagen können sehr beruhigend und angenehm sein, auch wenn die sexuelle Erregung abgeklungen ist.

  • Gemeinsam entspannen: Redet leise miteinander, lacht zusammen oder genießt einfach die Stille in trauter Zweisamkeit. Holt vielleicht etwas zu trinken oder einen kleinen Snack.

  • Feedback einholen (sanft): Das Nachspiel kann auch ein guter Zeitpunkt sein, um noch einmal über das Erlebte zu sprechen – was besonders schön war, was man beim nächsten Mal vielleicht anders machen möchte. Aber erzwinge es nicht; manchmal ist einfach nur die gemeinsame Ruhe wichtig.

Das Nachspiel festigt die emotionale Bindung und zeigt Deiner Partnerin, dass es Dir um mehr geht als nur um den körperlichen Akt. Es rundet das sexuelle Erlebnis ab und schafft eine Basis des Vertrauens und der Geborgenheit.

Die Rolle von emotionaler Intimität und Sicherheit

Weibliche Sexualität ist oft stark mit emotionaler Intimität und einem Gefühl der Sicherheit verbunden. Eine Frau kann sich körperlich oft erst dann wirklich fallen lassen und ihre Lust voll ausleben, wenn sie sich emotional verbunden, sicher und begehrt fühlt.

  • Vertrauen aufbauen: Sei zuverlässig, ehrlich und unterstützend – nicht nur im Schlafzimmer, sondern im gesamten Alltag. Ein tiefes Vertrauen ist die Basis für sexuelle Offenheit.

  • Sich verletzlich zeigen: Teile auch Deine eigenen Gefühle, Unsicherheiten und Wünsche. Das schafft eine tiefere Verbindung und ermutigt sie, sich ebenfalls zu öffnen.

  • Akzeptanz und Wertschätzung: Zeige ihr, dass Du sie als ganze Person begehrst und wertschätzt, nicht nur ihren Körper oder ihre sexuelle „Leistung“. Vermeide Kritik an ihrem Körper oder ihrem Verhalten im Bett (es sei denn, es ist konstruktives, liebevoll geäußertes Feedback im Rahmen Eurer Kommunikation).

  • Gemeinsame Zeit außerhalb des Bettes: Pflegt Eure Beziehung auch außerhalb des Schlafzimmers. Gemeinsame Erlebnisse, Gespräche und geteilte Interessen stärken die Bindung und wirken sich positiv auf Euer Sexleben aus.

Wenn eine Frau sich emotional sicher und tief verbunden fühlt, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass sie sich sexuell öffnen, experimentieren und letztlich auch befriedigt werden kann.

Umgang mit Schwierigkeiten: Was, wenn es nicht „klappt“?

Nicht jeder sexuelle Akt führt zum Orgasmus, und das ist völlig in Ordnung. Sexueller Druck, sei er selbst auferlegt oder vom Partner ausgehend, ist einer der größten Lustkiller.

  • Orgasmus ist nicht das einzige Ziel: Sex kann auch ohne Orgasmus wunderschön und erfüllend sein. Der Fokus sollte auf der gemeinsamen Lust, der Intimität und dem Spaß liegen, nicht krampfhaft auf dem Erreichen eines Höhepunkts.

  • Orgasmus-Schwierigkeiten (Anorgasmie): Wenn Deine Partnerin generell Schwierigkeiten hat, zum Orgasmus zu kommen, ist Geduld und Verständnis gefragt.

    • Ursachenforschung (behutsam): Mögliche Gründe können Stress, Müdigkeit, Medikamente, hormonelle Veränderungen, psychische Belastungen, Beziehungsprobleme oder auch mangelndes Wissen über den eigenen Körper sein. Manchmal hilft es, offen darüber zu sprechen, ohne Vorwürfe zu machen.

    • Fokus auf Lust statt auf Ziel: Nehmt den Druck raus. Konzentriert Euch auf das, was sich gut anfühlt, unabhängig vom Ergebnis.

    • Selbstbefriedigung: Ermutige sie (ohne Druck), ihren eigenen Körper zu erforschen und herauszufinden, was sie erregt. Dieses Wissen kann sie dann mit Dir teilen.

    • Professionelle Hilfe: Bei anhaltenden Problemen kann eine Sexualberatung oder -therapie (alleine oder als Paar) sehr hilfreich sein.

  • Schmerzen beim Sex (Dyspareunie): Schmerzen beim Sex sind niemals normal und sollten immer ernst genommen werden. Die Ursachen können vielfältig sein: mangelnde Erregung/Feuchtigkeit, Infektionen, Vaginismus (unwillkürliches Verkrampfen der Beckenbodenmuskulatur), Endometriose, psychische Faktoren etc. Hier ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen (z.B. mehr Gleitmittel, andere Stellungen, längeres Vorspiel, Behandlung der Grunderkrankung).

Sexspielzeug: Bereicherung oder Konkurrenz?

Sexspielzeuge können eine wunderbare Ergänzung für das gemeinsame Sexleben sein und neue Möglichkeiten der Stimulation eröffnen. Sie sind keine Konkurrenz, sondern Werkzeuge, die von beiden Partnern genutzt werden können.

  • Vibratoren: Besonders zur Klitorisstimulation sind Vibratoren oft sehr effektiv und können Frauen helfen, intensivere oder leichtere Orgasmen zu erreichen. Es gibt sie in unzähligen Formen und Größen, von kleinen „Bullets“ bis hin zu Auflegevibratoren oder Modellen zur gleichzeitigen Stimulation von Klitoris und G-Punkt.

  • Dildos: Können für die vaginale oder anale Stimulation genutzt werden, auch während Du sie anderweitig stimulierst.

  • Paar-Vibratoren: Werden während des Geschlechtsverkehrs getragen und stimulieren beide Partner.

  • Andere Toys: Von Massageölen über Fesseln bis hin zu anspruchsvolleren BDSM-Utensilien – die Welt der Sexspielzeuge ist riesig. Wichtig ist, dass beide Partner neugierig und einverstanden sind. Sprecht offen darüber, was Euch reizen könnte.

Langfristige Perspektive: Die Flamme am Brennen halten

Ein erfülltes Sexleben ist keine einmalige Errungenschaft, sondern erfordert kontinuierliche Pflege und Aufmerksamkeit, besonders in Langzeitbeziehungen.

  • Neugier bewahren: Bleibt offen für Neues. Probiert neue Stellungen, Orte, Techniken oder Spielzeuge aus. Lest gemeinsam erotische Literatur oder schaut einen niveauvollen Erotikfilm.

  • Sex planen? Ja! In langen Beziehungen mit vollem Terminkalender kann es hilfreich sein, sich bewusst Zeit für Sex zu nehmen. Das muss nicht unromantisch sein, sondern zeigt, dass Euch die gemeinsame Intimität wichtig ist.

  • Über Veränderungen sprechen: Körper, Wünsche und Bedürfnisse ändern sich im Laufe des Lebens. Bleibt im Gespräch darüber, wie sich Eure Sexualität entwickelt und was Ihr Euch aktuell wünscht.

  • Kleine Gesten zählen: Intimität entsteht nicht nur beim Sex. Kleine Zärtlichkeiten, liebevolle Worte und Aufmerksamkeit im Alltag halten die Verbindung lebendig.

Fazit: Der Weg ist das Ziel

Eine Frau zu befriedigen ist keine Frage geheimer Techniken oder angeborener Fähigkeiten. Es ist ein Prozess, der auf Kommunikation, Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit und der Bereitschaft zum Lernen und Experimentieren basiert. Höre Deiner Partnerin zu, beobachte ihre Reaktionen, sei präsent im Moment und nimm den Druck raus. Verstehe die Bedeutung des Vorspiels, die zentrale Rolle der Klitoris und die Wichtigkeit der emotionalen Verbindung. Sei geduldig, respektvoll und vergiss nicht, dass Sex vor allem Spaß machen und eine Quelle gemeinsamer Freude und Intimität sein sollte. Wenn Du mit dieser Haltung an die Sache herangehst, bist Du auf dem besten Weg, nicht nur ein guter Liebhaber zu sein, sondern eine wirklich tiefe und erfüllende sexuelle Verbindung zu Deiner Partnerin aufzubauen.

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